Krimi: „Nordpfälzer Wölfe“ bezwingen Alzey
Trotz des schöneren Spiels haderte HR-Trainer Dimitri Kerber aus zwei Gründen auch etwas mit seiner Mannschaft. Warum es am Ende doch zum Sieg reichte.
Zwei Spiele, zwei Siege – die Handball-Region (HR) Göllheim/Eisenberg/Asselheim/Kindenheim ist nach dem Auftaktsieg in Nieder-Olm mit der Maximalausbeute von vier Punkten in die neue Saison gestartet. Gegen den HSV Alzey gewannen sie am Sonntag nach einem Krimi mit 26:25 (14:10).
Obwohl die „Nordpfälzer Wölfe“ am Sonntag im Verbandsliga-Derby gegen Alzey nie in Rückstand lagen, entwickelte sich ein packendes Spiel, bei dem die zwei Punkte erst mit dem Schlusspfiff feststanden. Dabei hatten es die letzten 60 Sekunden in sich: Tom Springer brachte die HR-Herren mit 26:24 in Führung, ehe die Gäste direkt verkürzen konnten. Spielertrainer Dimitri Kerber, der diesmal selbst nicht spielte, nahm eine halbe Minute vor Spielende noch eine Auszeit und stellte seine Mannschaft auf den letzten Angriff ein. Dieser endete aber nicht mit einem Torerfolg, sodass Alzey noch die Chance auf den Ausgleich bekam. Tatsächlich konnten sie die Gäste den Linksaußen freispielen, dessen Wurf aber am Pfosten landete – der Sieg für die „Wölfe“.
Gleich zweimal Rot für Gäste aus Alzey
Dass es überhaupt so spannend wurde, lag eher an der HR als am Gegner. Von Beginn an waren die Gastgeber die bessere Mannschaft und spielten den schöneren Handball. „Leider haben wir uns etwas den Alzeyern angepasst“, meinte Coach Kerber, der besonders mit der Chancenverwertung und zu vielen technischen Fehlern haderte. So verspielte die HR in sieben torlosen Minuten einen Vorsprung von vier Toren. „Wir haben aber eine tolle Moral gezeigt und sicherlich nicht unverdient gewonnen“, bilanzierte Kerber, der sich nach dem Spiel als fairer Sportsmann zeigte. Gleich zwei Gästespieler bekamen von den Schiedsrichtern die Rote Karte, für Kerber etwas zu hart. „Darüber kann man diskutieren. Eine Zeitstrafe wäre auch in Ordnung gewesen. Es war ein faires Spiel“, so Kerber nach seinem ersten Heimspiel als verantwortlicher Trainer der „Wölfe“. Ein Sonderlob hatte er noch für Niclas Burton parat: „Niclas hat neue Impulse in unser Spiel gebracht und auf Linksaußen sehr zuverlässig getroffen“, freute sich Kerber mit dem mit fünf Treffern besten HR-Torschützen.
Die zweite Herrenmannschaft blieb bei ihrem Debüt ohne Punkte. Gegen die MSG Niederfeld/Oggersheim unterlag sie mit 18:29 (11:17).
Text: Michael Hehn
Foto: Juri Tromsdorf