Spielertypen fürs Umschaltspiel
HANDBALL Zwei neue Teenager freuen sich auf die Oberliga-Saison mit der SG Auerbach/Pegnitz.
Harald Weidmann
Wenn am kommenden Samstag (20.9.) die SG Auerbach/Pegnitz in die neue Saison startet und Regionalliga-Absteiger TSV Roßtal empfängt, stehen mit Tim Bäßler und Jahn Attije erstmals zwei Zugänge im Kader des Handball-Oberligisten. Am Rande eines Testspiels ergab sich die Gelegenheit, sie zu befragen, um sie den Fans vorzustellen.
Bäßler, mit 19 Jahren der Ältere, stammt aus Bayreuth und hat seine gesamte Handball-Laufbahn beim HaSpo verbracht. „Ich fühle mich im linken Rückraum zuhause“, erklärt der Rechtshänder, der hofft, auch bei der SG das Trikot mit der Nummer 13 zu tragen. Der 18- jährige Attije, ebenfalls Rechtshänder, geht noch zur Schule, spielt überwiegend auf der Mittelposition oder im rechten Rückraum und kommt vom HC Sulzbach-Rosenberg.
Mit einem Doppelspielrecht wird er, zusammen mit Jan Rohrbach, in dieser Saison für die dortige A-Jugend in der Regionalliga antreten. Rohrbach war einer der Gründe, wieso er sich für die SG entschied. „Ich möchte mich so viel wie möglich und in möglichst kurzer Zeit weiterentwickeln. Für einen jungen und mitteltalentierten Spieler wie mich ist dafür die Oberliga perfekt“, sagt er augenzwinkernd. „Hinzu kommt, dass ich mit den Vorstellungen des Erste-Herren-Trainers und des Vorstands vom HCS nicht übereinstimme. Ich hatte Glück, dass einer meiner besten Freunde bereits bei der SG war und mich mitgezogen hat.“
Für Bäßler war es der Beruf, der trotz HaSpo und anderer Angebote den Ausschlag gab. „Ich habe mich für die SG entschieden, da es sich für meine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg anbietet, aber auch aufgrund der engen Verbindung zu Franz (Lux) und David (Klima), die ich bereits in Bayreuth kennenlernen durfte.“
Während die Fahrten zur HSG Fichtelgebirge einen zu großen Aufwand bedeutet hätten, kam Bayreuth in sportlicher Hinsicht nicht in Frage. „Außerdem bietet mir die Oberliga perfekte Möglichkeiten, mich weiterzuentwickeln. Der Aufstiegskampf in die 3. Liga mit HaSpo wäre für mich höchstwahrscheinlich etwas zu früh gewesen.“ Gefragt nach Stärken und Schwächen antworten beide ebenfalls ähnlich. „Ich würde sagen, ich bin ein ganz brauchbarer Abwehrspieler und verhältnismäßig schnell“, befindet der 1,77 Meter große Attije. „Im Rückraumwurf könnte ich definitiv noch Nachhilfe vertragen.“
Bäßler sieht vergleichbare Vorzüge und Baustellen: „Während neben meinem Torabschluss die Kondition verbessert werden könnte, sehe ich meine persönlichen Stärken im Eins-gegen-Eins und in der Spielübersicht.“
Einschätzungen, die Trainer Nicholas Neupert teilt. „Tim ist ein variabel einsetzbarer Rückraum-Linker, der sowohl mit seinem Auge für den Nebenmann als auch dem schnellen Erkennen von Situationen besticht. Man bemerkt die gute Ausbildung in der Jugend. Jahn wird uns speziell im offensiven Abwehrsystem sehr helfen. Er besitzt eine gute Antizipation und findet schnell passende Lösungen im Spiel gegen den Ball. Beide sind Spielertypen, die den Umschaltmoment aus der Abwehr sehr früh erkennen und so das Tempo in die zweite Welle bringen.“
Wie stellen sich die Neuen die nähere Zukunft bei der SG vor und wie sind die ersten Eindrücke vom Männerhandball? „Wir sind ein handballerisch sehr starkes Team und haben hohe Ambitionen für diese Saison. Die Vorbereitung hatte bis jetzt Höhen und Tiefen, dennoch freue ich mich, ein Teil dieser Super-Truppe zu sein und kann es nicht abwarten, in die Saison zu starten und einen oberen Tabellenplatz zu ergattern“, meint Bäßler.
„Ich bin mega positiv überrascht und freue mich riesig auf jedes einzelne Training und Spiel“, lautet das Urteil von Attije. „Ich würde ganz gerne ein wichtiger und verlässlicher Spieler für das Team und den Trainer werden. Top Drei in der Liga wäre auch ein Ziel, das ich gerne erreichen würde. Spielzeit ist dabei nur zweitrangig.“ Fehlt nur noch das Urteil der Teamkollegen: „Zwei Super-Typen, die sehr gut zu uns passen und eine große Hilfe sein werden