MIT AUSWÄRTSSIEG IN DIE PAUSE
HANDBALL Taktische Umstellung des TV Marktsteft lässt Partie Richtung SG Auerbach/Pegnitz kippen.
Harald Weidmann
Es war es eine taktische Umstellung der Gastgeber, die den Ausschlag zugunsten der SG Auerbach/Pegnitz brachte: Mit zwei wichtigen Auswärtspunkten aus einem Sieg beim TV Marktsteft, der mit 28:24 deutlicher ausfiel, als es der Spielverlauf vermuten ließ, kehrte das Team aus der Handball-Oberliga Nord um Trainer Nicholas Neupert am späten Samstagabend zurück.
Lange Zeit hatte es nach einem ähnlichen Verlauf ausgesehen, wie zuletzt im Heimspiel gegen Helmbrechts/Münchberg. Allerdings hatten diesmal beide Teams Probleme, in die Partie zu finden und so dauerte es bis in die vierte Minute, bis Jan Rohrbach mit dem ersten seiner fünf Tore das 0:1 und die bis zur 50. Minute einzige Führung der SG erzielte.
Es ergab sich eine Defensivschlacht, denn selbst nach zehn Minuten hatte es Marktsteft gerade einmal zu einem mageren 4:3 geschafft. „Es war erneut ein abwehrgeprägtes Spiel mit einer konsequenten, harten Linie“, sagte SG-Akteur David Klima. Dabei erwischten seine Gäste in Sachen Strafen den schlechteren Start, mussten früh zwei Strafzeiten einstecken und gerieten wieder einmal zu Beginn einer Partie ins Hintertreffen.
Fehlerlos am Siebenmeterpunkt
Linkshänder Sebastian Seitz hielt auf Seiten der „Green Boys“ das Tempo hoch und war auch am Siebenmeterpunkt fehlerlos. „Er hat den Angriff souverän dirigiert und nicht nur mit Toren, sondern auch mit zahlreichen Assists maßgeblich zum Spiel beigetragen“, erklärte Klima. Mit fünf unbeantworteten Toren zwischen der 17. und der 22. Minute baute der Gastgeber seine Führung auf 13:7 aus, nur um nach weiteren sieben Minuten das seit Langem erste Unentschieden hinnehmen zu müssen (13:13).
Kurz darauf wurden beim Stand von 14:13 die Seiten gewechselt. Zu Beginn der zweiten Hälfte sah man ein ausgeglichenes Spiel - mit Gastgebern, die eine knappe Führung nicht abgaben und einer SG, die sich nicht abschütteln ließ. Selbst eine Phase in doppelter Unterzahl überstand Blau-Weiß ohne Gegentor und hätte man nicht einen Strafwurf vergeben, wäre schon in der 45. Minute erstmals wieder die Führung drin gewesen.
So jedoch tauschte man noch einige Spielzüge und Tore aus, bis TV-Trainer Andreas Trabold in der 50. Minute beim Stand von 20:20 den grünen Karton zückte und in der Auszeit die neue Taktik vorgab. Für Neupert und Klima der Wendepunkt der Partie. „Nach der Auszeit setzte Marktsteft auf sieben Feldspieler. Eine riskante Taktik, die dem TV letztlich zum Verhängnis wurde. Durch unsere vorausschauende Abwehr haben wir mehrere Bälle abgefangen und in einfache Tore verwandelt.“ Als Trabold in der 57. Minute die Umstellung zurücknahm, hatte die SG mit einem 6:1-Lauf die vorentscheidende Wende im Spiel erzielt (21:26).
„Mit Übersicht und Cleverness hielten wir das Tempo hoch und sicherten uns bis zum Schluss verdient die Auswärtspunkte.“ Spätestens als 90 Sekunden vor Schluss der ebenfalls fünffache Torschütze Thomas Raß das 22:28 erzielte, war die Entscheidung gefallen. Die letzte Minute brachte den „Green Boys“ nur noch etwas Ergebniskosmetik.
Nun hat Auerbach/Pegnitz drei Wochen Zeit, um Blessuren auszukurieren, bis am 15. November die nächste Partie ansteht. Dann ist Aufsteiger MTV Stadeln zu Gast in der Helmut-Ott-Halle.